Einleitung
...oder wie kam ich zu Lilia (Luise) Busse...oder war es umgekehrt ?
Zunächst stelle ich mich einmal vor:
Mein Name ist HANS-HEINZ WEHR. Im Jahre 1947 erblickte ich das Licht der Welt. Natürlich geschah dieses im Berliner Bezirk Steglitz, in welchem ich seither immer wohnte, seit 1973 in der Wohnung, die von meinen Urgroßeltern bei Bezugsfertigkeit am 1.April 1911 bezogen wurde. Inzwischen geschah das eine oder andere. Ich war auch fast 30 Jahre berufstätig, bis ich meinen Traumberuf ergriff: Beamter im Ruhestand.
Ich beschäftige mich mit tausenderlei Dingen: Geschichte meiner Umgebung, Englands, Ägyptens, der Fliegerei, des Films, der bildenden Kunst und natürlich wie alle kleinen Jungs mit Rockmusik und Fußball, um nur einiges zu nennen.
Ich begann relativ früh zu fotografieren. Von 1977 bis 1985 lag das Schwergewicht auf Musikfotos. Ab 1986 folgten Tennisfotos, was sich bis heute fortsetzt. Hier lichtete ich fast ausschließlich Damen ab, da es in Berlin ja mal ein großes Damentennisturnier gab und reiste zu diesem Zwecke auch durch die Gegend, unter anderem zu Turnieren nach England, Österreich, Frankreich und in die Niederlande. Damit ich meinen Presseausweis nicht ganz umsonst habe, findet man von mir auch hin und wieder in diesem Bereich Veröffentlichungen.
Falls es etwa jemand interessiert wie ich aussehe, findet ihr hier eine Karikatur des 1998 in Naumburg ansässigen Künstlers Andreas Neumann-Nochten, die dieser unbemerkt von mir zu Papier brachte, während ich einer Musikveranstaltung lauschte.
Was das mit Lilia Busse zu tun hat?
Ich komme der Sache langsam näher. Anlass war ein Gespräch mit einem Freund, in dem es darum ging, welche bekannten Flieger auf welchen Berliner Friedhöfen bestattet wurden. Daraufhin suchte ich den, mir bis dahin unbekannten, PARKFRIEDHOF LICHTERFELDE mit meiner Kamera auf. Das geschah erstmals am 23.8.2007. Viele Male folgten. Inzwischen hatte ich auch die Internetseite des Bezirksamts Steglitz mit einer Unmenge beschriebener Grabstätten dieses Friedhofs, über die üblichen Ehrengräber hinaus, gefunden. Diese Vielzahl rührt daher, dass UTA LEHNERT, über ihre Forschung und Vermessung der Grabsteine hinaus, sich intensiv mit dem Parkfriedhof und der Geschichte der dort bestatteten Personen beschäftigte und forschte. Diese Forschungsarbeit wurde vom Bezirksamt Steglitz Abt. Volksbildung, Dezentrale Kulturarbeit gefördert. So konnte im Jahre 1996 bei Edition Hentrich in Berlin das 230seitige großartige Buch "Uta Lehnert- Den Toten eine Stimme- Der Parkfriedhof Lichterfelde ISBN 3-89468-204-3" erscheinen. Im September 2007 gelang es mir das Buch direkt beim Verlag zu erwerben. Hier las ich den Artikel über Lilia Busse und es klickte, da war doch noch was...
Das KULTURAMT STEGLITZ hat seinen Sitz im "Schloss" in der Grunewaldstraße neben der Stadtbücherei. In der vor dem Abriss gestandenen SCHWARTZSCHEN VILLA finden laufend Kunstausstellungen und Vorträge statt, die ich gelegentlich besuche oder die ich aufsuche, um wieder eines der neu erschienenen Bücher zur Geschichte des Bezirks, herausgegeben vom Kulturamt, zu erwerben. Bei solch einer Gelegenheit lagen in der Galerie etliche Hefte zum mitnehmen aus, die sonst irgendwo in Schränken rumgelegen hätten und für die sich kein Schwein interessierte. Wer bis dahin gelesen hat, vermutet jetzt richtig: Das Heft "GEDENKAUSSTELLUNG LILIA BUSSE 1897 - 1958 Ölbilder und Zeichnungen 29.Mai - 29.Juni 1984" befand sich unter den von mir eingeheimsten.
Ortswechsel! Zurück zum Parkfriedhof, den ich inzwischen schon viermal jeweils ca. 5 Stunden aufgesucht und fotografiert hatte. Nun flossen Erkenntnisse aus dem Buch ein und ich suchte nach etlichen bestimmten Gräbern, deren Bezeichnung ich nun kannte. Die Stelle, an der das Grab von Lilia Busse sein sollte, war nicht gekennzeichnet. Wo ich es vermutete, sah ich nur einen Efeuhaufen der 2 Grabfelder und den halben Weg überwucherte.
Zwei Tage später war ich wieder da. Die Sonne stand diesmal günstiger, da es noch früher am Tage war und ich sah etwas durchschimmern, was ein Grabstein sein mußte. Geguckt, dass niemand guckt, über das Grab gelatscht und das Efeu beiseite geräumt und siehe da, der Stein kam zum Vorschein. Irgendwo anders hatte ich auch schon das eine oder andere verwahrloste Grab gesehen. Mir fiel bloß nicht mehr ein, wo das war.
Der Rest ist schnell erzählt. Die wenigen Bilder, die ich bisher von Lilia Busse gesehen hatte, sagten mir zumeist zu. Im Internet fand sich einiges, was im Handel war. Irgendwie beschlich mich ein "haben wollen, haben wollen!!!" zumal praktisch nichts von ihrem Werk präsent ist. Warum soll ich nicht zum Kunstkäufer werden und auch noch ein paar Bilder einschließen.
Am 27.Februar 2008 kaufte ich bei einem Berliner Kunsthändler den "Rastenden Reiter in der Steppe". In der Folgezeit wurde die Leipziger Filiale des GRAPHIKANTIQUARIATS MARTIN KOENITZ mit Frau Maurer mein "Stammladen", der mir regelmäßig Zeichnungen von Lilia Busse anbietet.
Frau Angela Steinhäußer von der Firma VORBILDLICH auf dem Steglitzer Damm hat mir die Bilder prima gerahmt. Sie hat auch andere Bilder u.a. von Willy ter Hell, Halberg-Krauss und O.Bischoff, die mir nachgelassen wurden, zu meiner besten Zufriedenheit gereinigt und restauriert.
...und wenn sie nicht...geht die Geschichte mit den Lilia-Busse-Bildern so weiter und ich werde Neuerwerbungen in diese Homepage einstellen.
Zum Grab habe ich mit der Friedhofsverwaltung ein nettes Gespräch geführt. Herr Beer hatte einige Wochen Vorlaufzeit, um sich vor meinem Anruf sachkundig zu machen.
Das Grab wäre nach 25 Jahren, also 1983, abgelaufen gewesen und hätte abgeräumt werden können, was man unterließ. Hier gab es wohl eine Art "Promibonus", zumal ihre Freundin Ana Maria Scharff de Ross einen Antrag auf Umwandlung der Grabstelle in ein Ehrengrab beantragt hatte, der 1991 jedoch abgelehnt wurde. Ich vermute, dass seitdem der Efeu ungehindert sproß.
Nun bleibt der Stein stehen und sollte aus irgendwelchen Gründen Gefahr im Verzug sein, versprach man, mich zu informieren. Ich habe jetzt eine Art Patenschaft übernommen und bei der FRIEDHOFSGÄRTNEREI CRASS und SOHN eine ansprechende und gemütliche Herbst- und Wintergestaltung und anschließende Grabpflege mit Blumenversorgung für die folgenden Jahre in Auftrag gegeben. Die saisonale Bepflanzung erfolgt inzwischen.
Es folgt eine Biographie, eine Auflistung der Ausstellungen und eine Bibliographie, die dem Katalog "LILIA BUSSE - EMANZIPATION und KONVENTION" zur Ausstellung des Kulturamtes Steglitz von 1996 entnommen wurde, mit freundlicher Genehmigung durch die Leiterin, Frau Sabine Weißler.
Danach versuche ich dann meine Kenntnisse zum Erbe und zum Umgang damit zusammenzufassen
- und die Bilder aus meiner KLEINEN LILIA-BUSSE-GALERIE folgen auch noch.
Wer sie sich gerne "live" ansehen möchte, klicke bitte auf "Kontakt" und schicke mir eine Email. Dann können wir sicher einen Termin vereinbaren. Nachbarn aus dem Haus oder der Umgebung klingeln bitte einfach bei mir.
Die Fotos auf dieser Seite zeigen das Grab im Zustand der letzten Jahre, Lilia Busses Grabstein mit ihrem Geist als Rotkehlchen und den Zustand Mitte Oktober 2010 nach dem Ersatz des Efeus durch Cotoneaster (Zwergmispel).
ACHTUNG! ACHTUNG! seit dem 15.Januar 2010 befindet sich in der GALERIE die Federzeichnung SEVILLA aus dem Jahre 1924 oder später!
seit dem 26.Februar 2010 befindet sich das Ölgemälde MÄDCHENPORTRÄT aus dem Jahre 1940 in meiner Galerie.
Es legte abenteuerliche Wege über Rußland und Polen zurück!
seit dem 18.Oktober 2010 bin ich stolzer Besitzer des Aquarells auf Bleistiftzeichnung STIERKAMPF aus dem Jahre 1924, das mir mein Leipziger Kunsthandel Koenitz beschaffte.
Was lange währt, wird endlich gut! Im April befand sich das große (100x74cm) Bild STEHENDE SPANIERIN AM FENSTER in Berlin bei Quentin in einer Auktion und ging in die Niederlande. Von dort erwarb ich das Bild am 27.8.2010 Eine aufwendige Restaurierung war erforderlich, die von Herrn Beierlein von der Firma RESTAURIX fachgerecht durchgeführt wurde. Leider wählte ich dann einen Rahmen aus, der erst hergestellt werden mußte. Hierüber gingen dann nochmal 8 Wochen ins Land. Am 11.November 2010 war es dann endlich so weit, daß das Bild bei mir an der Wand hängt.
Am 21.9.2012 ersteigerte ich beim Auktionshaus HISTORIA das Ölgemälde ALHAMBRA aus dem Jahre 1935. Dieses dürfte eines der
letzten Gemälde sein, das Lilia Busse in Granada malte. Danach hielt
sie sich in Madrid auf, um ihre Finanzen zu regeln, bevor sie 1936
nach Berlin zurückkehrte.
HILFE !!! WER KANN MIR HINWEISE GEBEN, WO SICH BILDER VON LILIA BUSSE BEFINDEN-HILFE!!!